Günstiger Hausbau
Günstiger Hausbau ohne Reue: So sparen Sie Kosten beim Hausbau
Gestiegene Grundstückspreise, hohe Baukosten und Zinsen: Selbst günstig ein Haus bauen war selten so schwierig wie heute. Die Folge: Viele Bauherren schränken ihre Bauvorhaben ein. Wo lässt sich beim Hausbau am meisten sparen? Wir haben uns umgehört und die wichtigsten Tipps für einen günstigen Hausbau zusammengestellt.
Ein eigenes Haus zu bauen ist für viele Menschen die größte Geldanlage ihres Lebens. Günstig ein Haus bauen: Wer von Anfang an auf die Kosten achtet, kann beim Hausbau einiges sparen.
Auf diese Kosten-Entscheidungen kommt es beim Hausbau an:
Lage und Größe des Grundstücks für einen günstigen Hausbau
Ein großes Grundstück mit Garten: Davon träumen viele Familien und Paare. Doch dies ist nicht mehr überall zu finden. Wenn Sie Ihren zukünftigen Wohnort frei wählen können, haben Sie in ländlichen Regionen noch die Chance auf Bauland für einen günstigen Hausbau. Allerdings können die Ausgaben für das tägliche Pendeln zum Arbeitsort oder der Schule Ihrer Kinder den Geldbeutel belasten. Diese Folgekosten sollten Sie für die nächsten Jahrzehnte im Blick haben.
Anders sieht es in größeren Städten und Ballungszentren aus. Hier können Sie mit ein wenig Glück ein kleines Grundstück im Zuge einer Nachverdichtung erwerben. Dies hat seinen Preis, der aber mittlerweile wieder verhandelbar ist. Aktuell sinken die Grundstücks- und Immobilienpreise in vielen Regionen Deutschlands. Der Grund ist ein Rückgang der Nachfrage, insbesondere wegen der höheren Zinskosten, die Kreditnehmer zu erwarten haben. Zögern Sie daher nicht, mit dem Makler oder Eigentümer des Grundstücks über Ihre Preisvorstellung zu sprechen.
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Wo Immobilien weiter an Wert gewinnen
In einigen Regionen wird Erbpachtland angeboten. Erbpacht stellt eine andere Möglichkeit zum Kauf von Grundstücken dar. Sie mieten das Land, auf dem Sie Ihr günstiges Haus bauen möchten, und zahlen dem Vermieter dafür eine Pacht. In der Regel erstreckt sich ein Erbpachtvertrag über viele Jahrzehnte.
Nicht nur zwischen Stadt und Land unterschieden sich die Grundstückskosten. Sondern auch zwischen Hanglage und Flachland: Eine exponierte Hanglage ist beliebt, aber deutlich teurer, weil sie wegen der Schräge mehr Kosten beim Hausbau verursacht. Günstiger wird der Hausbau in einem gut erschlossenen Flachland-Gebiet.
Legen Sie vorab für sich fest, wieviel Grundstück Sie aktuell und in Zukunft benötigen. Planen Sie lieber etwas kleiner, um Kosten zu sparen. Das hat auch steuerliche Vorteile. Je kleiner das Grundstück, desto niedriger sind die Grundbesitzabgaben. Auch Kaufnebenkosten wie Notargebühren und Grunderwerbsteuer sind abhängig von der Grundstücksgröße.
Wichtige Faktoren für den Kaufpreis
Haus kaufen: Welche Faktoren treiben den Immobilienpreis nach oben?
Bauträger, Generalunternehmer oder Architekt?
Egal, ob Sie Ihr Traumhaus mit einem Architekten planen wollen oder ob Sie beabsichtigen, ein Haus von der Stange zu kaufen: Wer baut, sollte vergleichen.
Generalunternehmer und Fertighaus-Anbieter bieten ihre Musterhäuser zu verschiedenen Festpreisen an. Dies bietet sich an, wenn Sie selbst ein Grundstück kaufen oder bereits eines gefunden und erworben haben. Das Unternehmen baut für Sie das Haus in standardisierter Bauweise. Schauen Sie sich am besten mehrere Anbieter an, damit Sie ein Haus finden, dass Ihnen voll und ganz zusagt. Denn Sonderwünsche – wie etwa andere Fliesen im Bad oder eine andere Raumaufteilung – lassen sich die Unternehmen teuer bezahlen. Für einen günstigen Hausbau sollten Sie dem Standard weitgehend folgen.
Achten Sie bei der Wahl des Bauunternehmens trotzdem darauf, dass sich der Standard-Grundriss flexibel ändern lässt. Etwa, indem man aus einem Zimmer später einmal zwei machen kann oder sich eine Etage abtrennen lässt, so dass sie später vermietet werden kann. Bekanntlich ändert sich Wohnsituation im Laufe des Lebens, insbesondere dann, wenn Sie mit der Familie einziehen.
Eine einfache Lösung ist auch, ein Haus vom Bauträger zu kaufen. Dieser beschafft das Grundstück und plant – wie ein Generalunternehmer – den kompletten Bau des Hauses. Bauträger arbeiten mit festen Vertragspartnern, die die Häuser bauen. Diesen können Sie leider nicht gegen ein günstigeres ausführendes Unternehmen wechseln. Sie erhalten einen Gesamtpreis, den Sie mit Angeboten eines anderen Bauträgers samt Bauland vergleichen sollten.
Lassen Sie sich von verschiedenen Bauträgern und Bauunternehmen einen Mustergrundriss durchrechnen. Auch der Preis pro Quadratmeter Nutzfläche kann als Anhaltspunkt für einen Preisvergleich hilfreich sein.
Individueller auf Ihren Wohnbedarf eingehen kann ein Architekt. Anders als oft behauptet kann ein guter Architekt Ihnen helfen, ein Haus passend zu Ihrem Budget zu planen. Insbesondere dann, wenn Ihnen das angebotene Haus von der Stange zu groß oder unpraktisch erscheint. Der Architekt kann auf eine günstige Bauweise und mögliche Einsparpotenziale hinweisen.
Wichtig ist, dass Sie dem Architekten zu Beginn Ihr maximales Budget mitteilen. Denn das Honorar eines Architekten bemisst sich nach der Bausumme. Er halt also ein Interesse daran, dass dieses höher ausfällt. Sichern Sie sich daher vorher mit dem genannten Kostenrahmen ab.
Es ist in jedem Falle ratsam einen Anwalt zu beauftragen. Dieser berät Sie und prüft Verträge mit Bauträgern, Architekten oder Generalunternehmern.
Freistehendes Haus oder Reihenhaus?
Freistehendes Einfamilienhaus, Doppelhaushälfte oder Reihenhaus: Die Entscheidung liegt bei Ihnen als Bauherr. Oder auch nicht, wenn finanzielle Überlegungen eine Rolle spielen. Reihenhäuser sind im Vergleich am günstigsten. Sie werden als Serienhaus konzipiert, stehen auf kleinem Grundstück dicht an dicht und verbrauchen so weniger Baumaterial. Bei Doppelhaushälften können Sie sich die Kosten für das Grundstück und den Bau und Erschließung mit Ihrem Nachbarn beziehungsweise Miteigentümer teilen. Sie müssen geringere Abstandsflächen einhalten, das heißt Sie benötigen weniger Grundstück für das Haus. Bei einem freistehenden Haus kommen alle Kosten auf Sie allein zu.
Beim Hausbau sparen Sie, wenn Sie auf die klassische Bauweise setzen. Also ein möglichst quadratisches oder rechteckiges Haus, ohne Gauben, Erker, Säulen, Türme und Balkone. Denn diese verursachen unnötige Zusatzkosten und sind mögliche Fehlerquellen. Bungalows haben den Vorteil, dass weder Kosten noch Platzbedarf für ein Treppenhaus entstehen. Folglich entsteht mehr Wohnfläche. Noch günstiger können Sie Ihr Haus bauen, wenn Sie auf einen Keller verzichten. Garagen gibt es in Standardausführungen. Hingegen sollten Bauherren auf eine Tiefgarage verzichten, wenn sie ihr Haus günstig bauen wollen.
Auch bei der Dachform können Sie Geld sparen: Das Flachdach, Pultdach und Satteldach sind im Vergleich zu anderen Dachformen am günstigsten.
Nicht verzichten sollten Sie auf die Energieeffizienz Ihres Hauses, also eine entsprechende Dämmung und Heizungstechnik, um die späteren Betriebskosten gering zu halten und Förderungen zu erhalten.
Wieviel Wohnfläche im günstigen Hausbau?
Jeder Quadratmeter kostet – beim Kauf wie beim Bau. Je mehr umbaute Quadratmeter und folglich Räume ein Haus hat, desto mehr Baumaterial und Arbeitszeit wird benötigt. Derzeit liegen die Preise je nach Standard zwischen 2 500 und 4 000 Euro pro Quadratmeter.
Planen Sie Ihr Haus deshalb nur so groß wie wirklich nötig. Muss das Wohnzimmer 50 Quadratmeter groß sein oder geht es auch etwas kleiner? Brauchen Sie ein zweites Bad für die Kinder oder reicht auch ein gemeinsames? Und lassen sich Gästezimmer und Büro nicht auch kombinieren? Das Ziel sollte sein, möglichst viel nutzbaren Wohnraum auf möglichst kleiner Fläche zu schaffen. Verzichten Sie daher auf Räume, die Sie nur selten nutzen. Auch sollten die Wege in ihrem zukünftigen Haus kurzgehalten werden. Sie sparen Quadratmeter, wenn Sie statt großen Eingangsbereichen und breiten Fluren einen schmalen Weg zu den Zimmern wählen. Überlegen Sie, ob sie die Garage direkt mit dem Haus verbinden. Auch das Treppenhaus sollte nicht zu viel Raum einnehmen.
Ebenso ist der Verzicht auf einen Keller eine Überlegung wert. Denn dieser würde Sie mindestens 50 000 Euro kosten. Heizung und Co. lassen sich ebenerdig in einem Betriebsraum unterbringen oder eine Luft-Wasser-Wärmepumpe im Außenbereich. Und für die Waschmaschine findet sich sicher ein Platz im Bad.
Soll Ihre Familie noch wachsen, ist es sinnvoll, gleich einen späteren Anbau, Dachausbau oder beheizbaren Wintergarten mit einzuplanen, ohne ihn sofort umzusetzen. So haben Sie die Option schon einmal geschaffen. Die Baukosten bleiben aber erst einmal in ihrem Budget.
Das gilt übrigens auch für die Garage. Um den Geldbeutel zu schonen, können Sie erst einmal einen Carport (3000 bis 4000 Euro) statt einer Garage (gemauert circa 20 000 Euro) für Ihr Auto errichten.
Bauzeitplanung
Je schneller ein Haus gebaut werden kann, desto günstiger wird es. Stellen Sie daher gemeinsam mit Ihrem Bauplaner sicher, dass Ihr Hausbau gut geplant und koordiniert ist, um Verzögerungen auf ein Minimum zu reduzieren. Es empfiehlt sich, mit dem Bau während der Nebensaison zu beginnen, da die Nachfrage nach Material und Arbeitskräften zu dieser Zeit oft geringer ist. Beachten Sie jedoch, dass dies von Ort zu Ort variieren kann.
Mit Eigenleistung günstiges Haus bauen
Jedes Gewerk und jeder Handwerker kosten bares Geld. Da liegt die Überlegung nahe sich mit Eigenleistungen am Hausbau einzubringen. Machen Sie dies nur, wenn Sie, Ihre Freunde oder Verwandte, über handwerkliche Fähigkeiten verfügen und die entsprechende Zeit während der Bauphase aufbringen können. Wenn Sie sich selbst am Bau beteiligen, sollten Sie dies vorab mit dem Bauunternehmen und den beteiligten Gewerken besprechen. Ihre Eigenleistung wird dann in der Bauleistungsbeschreibung vermerkt. Die Kosten für die jeweiligen Arbeiten von der Gesamtsumme abgezogen. Wichtig ist, dass die Eigenleistung in der vorgesehenen Zeit stattfindet. Eine Verzögerung im Bauabschnitt kann teuer werden.
Typische Eigenleistungen von Bauherren sind:
- Tapezier- und Malerarbeiten
- Teppichboden, Parkett, Laminat oder Fliesen verlegen
- Vorgarten und Garten anlegen und bepflanzen
- Baureinigung und Entsorgung im kleineren Rahmen
Sanitär- und Heizungsinstallationen sowie die Elektronik sollten nicht von Laien installiert werden. Durch den Einbau eines Profiunternehmens sichern Sie sich zusätzlich Ihren Anspruch auf Gewährleistung.
Viele Banken und Baufinanzierer bewerten Eigenleistungen als Eigenkapital, was zu besseren Kreditkonditionen führen kann.
Wer die sogenannte Muskelhypothek wofür erhält und vor allem in welcher Höhe, liegt im Ermessen der Banken und Kreditinstitute. Im Baugesetzbuch ist festgehalten, wie der Geldwert der Eigenleistung ermittelt wird:
„Der Wert der Selbsthilfe ist mit dem Betrag als Eigenleistung anzuerkennen, der gegenüber den üblichen Kosten der Unternehmerleistung erspart wird“ (Paragraph 36 Absatz 3 II WoBauGe).
Banken gehen der Einfachheit halber von Lohnkosten aus – allerdings nicht unbegrenzt. Meist akzeptieren sie bis zu 15 Prozent der gesamten Bausumme als Eigenleistung. Das sind häufig nicht mehr als 30 000 Euro.
Muskelhypothek
Muskelhypothek der Banken: Mit Eigenleistung ein Haus bauen und besser finanzieren
Förderungen und Kredite für einen günstigen Hausbau
Für die Budgetplanung ist es ratsam, sich vorher über die Höhe der staatlichen Förderungen, Subventionen oder vergünstigten Kredite für energieeffizientes Bauen zu informieren. Beides sind wichtige Faktoren, um Ihr Haus zu günstigen Konditionen zu bauen.
Baukredit: Bereits kleine Zinsdifferenzen sparen über den gesamten Zeitraum mehrere tausend Euro ein. Insbesondere in Zeiten von steigenden Zinsen sollten Sie die Angebote der Banken und Kreditinstitute miteinander vergleichen.
Förderdarlehen der KfW
Um die Finanzierung der eigenen Immobilie zu unterstützen, vergibt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW ) zinsgünstige Förderdarlehen für Neubauten, Sanierung oder Umbauten. Um als Bauherr eine KfW-Förderung zu erhalten, müssen Sie die Förderkriterien der jeweiligen Programme erfüllen. Prüfen Sie, ob Sie mit einem der Programme ihren Baukredit bei Ihrer Bank ergänzen können.
- Klimafreundlicher Neubau – Wohngebäude: Wenn Sie ein Effizienzhaus bauen, können Sie Anspruch auf den Förderkredit Klimafreundlicher Neubau – Wohngebäude (297, 298 ) haben. Die KfW fördert bis zu 150 000 Euro pro Wohnung bei einer Zinsbindung von bis zu zehn Jahren und einem effektiven Jahreszins ab 0,81 Prozent.
- Wohneigentumsprogramm: Sie wohnen bald selbst in Ihrem Haus? Dann können Sie das KfW-Wohneigentumsprogramm (124 ) nutzen. Hier erhalten Bauherren für den Kauf oder Bau eines Eigenheims ein Darlehen von bis zu 100 000 Euro. Es kann für sämtliche Baukosten und Baunebenkosten genutzt werden. Der effektive Jahreszins liegt bei diesem Kredit ab 4,13 Prozent.
- Wohneigentum für Familien: Für Familien mit Kindern, die einen klimafreundlichen Neubau planen, gibt es den Förderkredit Wohneigentum für Familien (300 ). Zu einem effektiven Jahreszins ab 0,01 Prozent erhält man bis zu 240 000 Euro.
Die Förderkredite lassen sich gut mit anderen KfW-Programmen kombinieren. Wenn Sie zum Beispiel künftig eine Photovoltaik-Anlage für die Stromgewinnung nutzen möchten, wird die Finanzierung mit dem Kredit Erneuerbare Energien – Standard (270) unterstützt.
Wohn-Riester Eigenheimrente
Mit der Eigenheimrente nach Paragraph 92a Einkommensteuergesetz, besser bekannt als Wohn-Riester, können Sie eine selbst genutzte Immobilie ebenfalls etwas kostengünstiger finanzieren. Über die eingezahlten Beiträge und staatlichen Zulagen Ihres Wohn-Riester-Vertrages entsteht mit den Jahren ein angesparter Betrag, den Sie für den Hausbau nutzen können. Möglich ist auch ein Riester-Darlehen zu erhalten, dass mit den laufenden Beiträgen getilgt wird. Den Antrag zur Entnahme Ihres Geldes aus dem Wohn-Riester-Vertrag stellen Sie bei der Deutschen Rentenversicherung .
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