Grunderwerbssteuer 2023
NRW-Bank – Grunderwerbsteuer 2023 für Selbstnutzer reduziert
Der Immobilienkauf bringt beachtliche Nebenkosten mit sich, großer Posten ist die Grunderwerbsteuer. Nordrhein-Westfalen verlängert über die NRW-Bank sein Zuschussprogramm für Wohneigentum und senkt damit in einem gewissen Rahmen die Grunderwerbsteuer 2023 um zwei Prozentpunkte.
Wohneigentum ist vermögensbildend und ein wichtiger Baustein zur Altersvorsorge. In Zeiten steigender Zinsen, hoher Immobilienpreise und Inflation können sich immer weniger Haushalte eine eigene Immobilie leisten. Das Zünglein an der Waage, ob ein Haus oder eine Wohnung finanzierbar sind, können die Kaufnebenkosten sein. Die müssen in aller Regel mit Eigenkapital bezahlt werden, die Banken gewähren dafür keine Kredite.
Seit der Föderalismusreform 2006 ist die Grunderwerbsteuer – mehr dazu in unserem Glossar – Ländersache und liegt zwischen 3,5 und 6,5 Prozent. Die wenigen Prozentpunkte Unterschied fallen ins Gewicht. Für eine Immobilie, die 500.000 Euro kostet, zahlt man in Bayern (Steuersatz 3,5 Prozent) 17.500 Euro Grunderwerbsteuer, in Nordrhein-Westfalen (Steuersatz 6,5 Prozent) 32.500 Euro.
Vor allem um junge Familien zu unterstützen, hat Nordrhein-Westfalen 2022 ein Förderprogramm aufgelegt, das die NRW-Bank abwickelt. Sie bezuschusst Personen, die ab 2022 Wohneigentum oder Bauland in NRW zur Selbstnutzung erworben haben, mit zwei Prozent der grunderwerbssteuerpflichtigen Kaufsumme, maximal mit 10.000 Euro. Das bedeutet, bei einem Immobilienkauf bis zu 500.000 Euro sinkt die Grunderwerbsteuer von 6,5 auf 4,5 Prozent.
Fördertopf NRW-Bank Grunderwerbsteuer 2023 gut gefüllt
Anträge können nur online bei der NRW-Bank gestellt werden, auch die benötigten Unterlagen wie etwa der Grunderwerbsteuerbescheid samt Zahlungsbeleg müssen online an die NRW-Bank übermittelt werden.
Grunderwerbsteuer ist Ländersache - Hamburg und Sachsen erhöhen 2023
Während Nordrhein-Westfalen mit diesem Zuschuss-Programm die Grunderwerbsteuer senkt, haben Hamburg und Sachsen den Steuersatz zum Jahresbeginn 2023 auf jeweils 5,5 Prozent angehoben. Hamburg gibt an, die Grunderwerbsteuer für junge Familien beim Ersterwerb selbst genutzter Wohnimmobilien auf 3,5 Prozent senken zu wollen, sobald der bundesgesetzliche Rahmen für eine flexible Gestaltung der Grunderwerbsteuer geschaffen ist.
Politiker diskutieren immer wieder, vor allem Familien durch die Senkung der Grunderwerbsteuer zu entlasten. Da die Grunderwerbsteuer auch 2023 unter den Landessteuern die größte Einnahmequelle ist, passiert wenig. Laut Statistischem Bundesamt nahmen die Länder 2021 über die Grunderwerbsteuer die Rekordsumme von 18,3 Milliarden Euro ein, das entspricht einem Plus zum Vorjahr von 14,2 Prozent.
Seit die Länder die Höhe der Grunderwerbsteuer selbst festlegen, gab es insgesamt mehr als 30 Erhöhungen. Von 3,5 Prozent in 2006 stieg der Satz auf durchschnittlich 5,6 Prozent in 2023.
Nach einer Studie des Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW ), die im November 2021 veröffentlicht wurde, müssen Paare und Familien in Deutschland durchschnittlich 4 Jahre und drei Monate allein auf die Grunderwerbsteuer sparen. Das IW rechnet hier mit einer Sparrate von 10,8 Prozent des Nettoeinkommens. Das entspricht im Durchschnitt dem Betrag von 5,5 Monatseinkommen.
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