Energieeffizienzklasse
Energieeffizienzklassen von A+ bis H: Welche steht wofür?
Die Energieeffizienz eines Wohngebäudes ist ein entscheidender Faktor beim Immobilienkauf. Doch was bedeuten die Energieeffizienzklassen von A+ bis H eigentlich genau? Wir haben sie uns angesehen.
Was bedeuten die Energieeffizienzklassen?
Die Einteilung von Häusern in Energieeffizienzklassen gibt es seit 2007. Seit 2014 muss sie im Energieausweis der Immobilie enthalten sein. Die Skala reicht von A+ (sehr energieeffizient) bis H (Unsanierte Altbauten, schlechteste Energiebilanz). Als Maßstab dient der jährliche Bedarf an Endenergie (zum Beispiel Strom, Gas, Fernwärme) einer Immobilie. Das ist die Energiemenge, die im Wohngebäude für Heizung, Lüftung, Warmwasserbereitung und Kühlung benötigt wird.
Erklärung jeder Energieeffizienzklasse
Energieeffizienzklasse | Endenergie* | Trifft zu auf |
---|---|---|
A+ | ≤ 30 | Neubauten mit höchstem Energiestandard, z. B. Passivhaus, KfW-Effizienzhaus 40. |
A | ≤ 50 | Neubauten mit hohem energetischem Standard, z. B. 3-Liter-Haus, KfW-Effizienzhaus 55. |
B | ≤ 75 | Energieeffiziente Gebäude, oft Neubauten mit guter Dämmung |
C | ≤ 100 | Häuser mit durchschnittlicher Energieeffizienz. Die Klasse C gilt als Mindestanforderung für Neubauten. |
D | ≤ 130 | Sanierte Altbauten. Wenn der EU-Plan eintritt, müssen alle Wohngebäude in Deutschland bis 2033 mindestens diese Klasse erreichen. |
E | ≤ 160 | Teil- oder unsanierte Altbauten mit mäßiger Energieeffizienz. |
F | ≤ 200 | Unsanierte Wohngebäude mit schlechter Dämmung und veralteter Heiztechnik. |
G | ≤ 250 | Unsanierte Altbauten, die hohe Energiekosten verursachen. |
H | > 250 | Unsanierte Altbauten mit noch schlechterer Energiebilanz, darunter oft denkmalgeschützte Gebäude. |
Wissenswertes zur energetischen Sanierung
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Warum sind Energieeffizienzklassen wichtig?
Eine Immobilie mit einer guten Energieeffizienzklasse hat viele Vorteile:
- Kosteneinsparungen: Energiesparende Immobilien verursachen niedrigere Energiekosten, was langfristig zu erheblichen Ersparnissen führen kann.
- Umweltschutz: Energieeffiziente Immobilien reduzieren den CO2-Ausstoß und tragen zur Reduzierung der Umweltauswirkungen bei.
- Wiederverkaufswert: . Spätestens seit dem Beginn des Ukrainekriegs und der Verschärfung der Energiepreissituation sind Energieverbrauch und energetischer Sanierungsbedarf ein wichtiges Kaufpreiskriterium. Immobilien mit niedriger Energieeffizienzklasse haben oft einen höheren Wiederverkaufswert und sind begehrter auf dem Markt. Eine Klasse im Bereich A bis C erhöht den Immobilienwert. Erst kürzlich hat eine Studie des Immobilieninvestors Jones Lang LaSalle Inc. (JLL) ergeben, dass die Angebotspreise für Mehrfamilienhäuser der schlechtesten Energieklassen G und H knapp 30 Prozent unter denen der besten Energieklassen (A/A+) liegen. Die Zahlen beziehen sich auf das erste Quartal 2023. Rund 5.000 Angebote von Mehrfamilienhäusern wurden ausgewertet und miteinander verglichen.
- Komfort: Gut isolierte Häuser bieten einen höheren Wohnkomfort, da sie im Winter wärmer und im Sommer kühler sind.
Preisabschläge nach Energieeffizienzklasse
Bis 2033: Energieeffizienzklasse D für alle Wohngebäude
Die Bedeutung der Energieeffizienzklassen nimmt in den kommenden Jahren weiter zu. Das EU-Parlament stimmte am 14. März 2023 für strengere Regeln bei der Reform der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD ). So sollen bald alle Gebäude auf einer Skala von A bis G energetisch eingestuft werden. Bis zum Jahr 2030 sollen zudem alle Wohnhäuser mindestens die Klasse E erreichen und bis 2033 mindestens die Klasse D. Mit der Abstimmung im EU-Parlament sind die Pläne noch nicht beschlossen. Das Vorhaben wird noch mit den EU-Staaten verhandelt. Kommt die neue Regelung zustande, könnten in Deutschland ein Drittel aller Wohngebäude von der Sanierungspflicht betroffen sein.
Welche Rolle hat die Energieeffizienzklasse im Energieausweis?
Die Energieeffizienzklasse ist ein wichtiger Bestandteil im Energieausweis für Immobilien. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt vor, dass sie eingetragen werden muss (Paragraph 85 Angaben im Energieausweis).
Im Energieausweis findet sich eine Farbskala, die die neun Klassen von A+ bis H anzeigt. Darunter werden die Angaben zu den Kilowattstunden Energie pro Quadratmeter und Jahr eingetragen, die die Immobilie benötigt.
Auf dem Ausweis wird entweder der Endenergiebedarf oder der Endenergieverbrauch festgehalten, abhängig davon, ob es sich um einen Bedarfsausweis oder einen Verbrauchsausweis handelt.
Auch der Primärenergiebedarf oder -verbrauch der Immobilie wird eingetragen. Dieser Wert beinhaltet die Gesamtenergie, die für das Gebäude benötigt wurde, einschließlich der Energie, die für die Gewinnung, Verarbeitung und den Transport der Energieträger benötigt wurde. Je höher der Anteil erneuerbarer Energien ist, desto niedriger fällt der Wert für Primärenergie aus.
Beachten Sie jedoch, dass die Zuordnung zu einer bestimmten Energieeffizienzklasse maßgebend vom Endenergiewert abhängt.
Laut dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist es für Hauseigentümer, Vermieter und Verkäufer von Immobilien Pflicht, einen Energieausweis zu besitzen, wenn das Gebäude beheizt oder gekühlt wird. Eigentümer, die ihr Haus selbst nutzen, sind von dieser Pflicht ausgenommen. Mieter haben in einem bestehenden Mietverhältnis keinen Anspruch auf einen Energieausweis, wohl aber bei Neuvermietung. Die Ausstellung des Energieausweises ist Aufgabe des Energieberaters.
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Energieeffizienzklassen und Effizienzhausstufen: Wo ist der Unterschied?
Ob Energieeffizienzklasse oder Effizienzhausstufe: Beide Standards haben das gleiche Ziel. Sie bewerten die energetische Qualität von Wohngebäuden. Allerdings verwenden Sie dazu unterschiedliche Maßstäbe.
Die Energieeffizienzklassen richten sich danach, wie viel Endenergie ein Gebäude benötigt. Das ist die Energie, die für Heizung und Warmwassererzeugung verwendet wird. Je niedriger dieser Wert, desto energieeffizienter ist das Gebäude.
Die Effizienzhausstufen orientieren sich am Primärenergiebedarf. Dieser berücksichtigt nicht nur den Energieverbrauch für die Heizung, Kühlung und Warmwasserbereitung eines Gebäudes, sondern den gesamten Energieaufwand, der mit der Energieerzeugung und Energielieferung verbunden ist. Ebenfalls betrachtet wird der Transmissionswärmeverlust, der beschreibt, wie viel Wärme durch die Gebäudehülle verloren geht.
Die Effizienzhausstufen für Wohngebäude reichen von 40 bis 100. Als Referenzwert dient der maximale Primärenergiebedarf, den ein Haus haben darf. Er liegt bei 100 Prozent. Je niedriger die Zahl, desto geringer ist der Energiebedarf des Hauses. Zum Beispiel verbraucht ein KfW-Effizienzhaus 55 lediglich 55 Prozent, ein KfW-Effizienzhaus 40 nur 40 Prozent Primärenergie. Ein KfW-40-Plus-Haus muss darüber hinaus eine Photovoltaikanlage, einen Stromspeicher und eine Lüftungsanlage besitzen. Die Bundesregierung und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördern den Neubau und Umbau zu einem Effizienzhaus mit verschiedenen Zuschüssen und Förderdarlehen.
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