Krisenfest?
Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Immobilienpreise
Kaufinteressenten von Wohnimmobilien haben vergeblich auf Preissenkungen aufgrund der Corona-Pandemie gehofft. Im Hinblick auf Gewerbeimmobilien gibt es durchaus unterschiedliche Entwicklungen.
Wohnimmobilien sind von der Corona-Pandemie nicht betroffen
Zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 hatten einige Experten auf die Möglichkeit eines Einbruchs der Immobilienmärkte in Deutschland hingewiesen. Hohe Kurzarbeits- sowie Arbeitslosenquoten führen zu einer erheblichen Reduktion des verfügbaren Einkommens. Einkommen und Wirtschaftswachstum bedingen die Immobilienpreise, folglich müsste eigentlich von einem Rückgang der Preise ausgegangen werden.
Allerdings meldete das Statistische Bundesamt bereits für das zweite Quartal 2020, also den Beginn der Pandemie, dass die Preise für Wohnimmobilien um 6,3 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2019 gestiegen sind. Sowohl in Städten als auch auf dem Land sind die Preise trotz Krise weiter angestiegen. Die Preisansteige haben sich im Jahr 2020 verfestigt: Wohnimmobilienpreise sind gegenüber dem Vorjahr um 7,6 Prozent teurer geworden. Doch wie geht es in 2021 und in der Zeit nach Corona weiter?
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Gründe für Preisanstieg bei Wohnimmobilien
Neben dem Wirtschaftswachstum und dem Einkommen spielen die Hypothekenzinsen eine elementare Rolle hinsichtlich der Immobilienpreise. Diese liegen auf Rekordtief. Immobilienkredite können bei zehnjähriger Zinsfestschreibung ab 0,6 Prozent Zinsen pro Jahr abgeschlossen werden.
Weiterer Grund ist, dass in Krisenzeiten Sachwerte gesucht werden, die von Anlegern als sicher angesehen werden. Hinzu kommt der Lock-Down im Rahmen der Corona-Pandemie. Dieser hat dazu geführt, dass die Bürger zunehmend Platzbedarf für ihre Wohnimmobilie als wichtig ansehen, beispielsweise für das Home-Office. Nachhaltige Effekte sind daraus zu erwarten
Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Gewerbeimmobilien fallen unterschiedlich aus
Logistikimmobilien
Der Corona-bedingte Shut-Down hat zu einem enormen Anstieg der Käufe im Distanzhandel geführt. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten hat der Online-Handel geboomt, insbesondere in den Bereichen Lebensmittel oder Heimwerkerbedarf. Viele Online-Experten gehen davon aus, dass damit viele Kunden, die bisher in Ladengeschäften eingekauft hatten, nachhaltig an das Online-Shopping gewöhnt wurden. Für das Segment Logistikimmobilien ist das von Vorteil, denn der Bedarf an Logistik- und Lagerflächen ist enorm gestiegen. Weitere Preissteigerungen sind nicht ausgeschlossen.
Hotel, Gastronomie und Einzelhandel
Verlierer sind hingegen Eigentümer von Immobilien mit Hotel- oder Gastronomiegewerbe. Die staatlichen Hilfen können die Verluste nicht wettmachen. Teilweise mussten Betriebe komplett schließen. Langfristig ist mit weniger Geschäftsreisen zu rechnen. Viele Firmen haben sich an Videokonferenzen gewöhnt und werden zukünftig Dienstreisen streichen, die nicht unbedingt notwendig sind. Bei Gastronomiebetrieben wird es nicht zu Nachholeffekten kommen und das Kochen daheim ist für einige Restaurantbesucher ein neues Hobby geworden.
Büroimmobilien
„Homeoffice“ ist bei vielen Firmen zur Normalität geworden, dies auch bei Unternehmen, die sich vor Corona dagegen gesträubt hatten. Es ist davon auszugehen, dass die Möglichkeit des Homeoffice zukünftig zum Teil beibehalten wird und damit weniger Büroflächen gebraucht werden, sondern eher flexible Arbeitsplätze auf weniger Raum. Eine Rolle spielt hier selbstverständlich auch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Die Unsicherheit hat hier zugenommen.
Unternehmer mit Immobilieneigentum haben inzwischen die Möglichkeit, einen Teil der Immobilie zu verkaufen, um Liquidität zu generieren. Die Firma Wertfaktor hat ein neues Angebot für den Verkauf von Immobilienanteilen geschaffen. Mehr Informationen zum Teilverkauf von Gewerbeimmobilien.
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