Photovoltaik Rendite

Photovoltaik Rendite: Lohnt sich das als Geldanlage?

Solaranlagen auf dem Dach sind in Deutschland sehr beliebt. Doch erzielt man im Jahr 2025 mit Photovoltaik Rendite – oder sprechen Umweltaspekte oder der Wunsch nach Autarkie dafür?

Autor: ELI Redaktion und Experten | Veröffentlicht: 06.05.2025 10:57 | Lesezeit: 23 Minuten | Drucken

Solaranlage, die Rendite von Photovoltaik berechnen

Mit Unterstützung von:

Gösta Jamin, Professor für Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre an der Hochschule Ludwigshafen

Gösta Jamin

Professor für Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre an der Hochschule Ludwigshafen

Michael Schiffer, Honorar-Finanzanlagenberater aus Lenggries (Oberbayern)

Michael Schiffer

Honorar-Finanzanlagenberater aus Lenggries (Oberbayern)

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Photovoltaik Rendite hängt stark vom Eigenverbrauch ab, etwa ob ein E-Auto oder eine Wärmepumpe genutzt wird. Auch die Anschaffungskosten spielen eine entscheidende Rolle.
  • Ohne E-Auto oder Wärmepumpe liegt die Photovoltaik Rendite im Jahr 2025 in der Regel unter zwei Prozent. Wer jedoch eines der beiden Geräte nutzt, liegt bei mindestens drei Prozent. Im besten Fall sind laut unserer Berechnung knapp acht Prozent möglich.
  • Zu den Nachteilen zählen vor allem die lange Kapitalbindung (Illiquidität), ein Klumpenrisiko sowie ein politisches Risiko.
  • Die von uns befragten Experten halten Solaranlagen auf dem Dach bis 15 kWp für keine attraktiven Geldanlagen. Andere Experten sind gleichwohl optimistischer gestimmt.

Wie lässt sich die Rendite einer Photovoltaikanlage berechnen?

Professor Gösta Jamin von der Hochschule Ludwigshafen hat für IMMO.info eine Rendite kalkuliert. Dabei stützte er sich auf eine Masterarbeit aus dem Jahr 2023, die unter seiner Betreuung entstand. Darin wird untersucht, wie wirtschaftlich Photovoltaikanlagen für Privatanleger tatsächlich sind.

Die eigentliche Herausforderung sieht Jamin nicht in der Berechnung selbst, sondern darin, realistische Annahmen zu treffen – etwa zum Eigenverbrauch. “Mein Student konnte hier besonders praxisnah arbeiten, weil seine Familie einen Installationsbetrieb für Photovoltaikanlagen führt und er viele Projekte selbst begleitet hat“, sagt Jamin.

Jamin berechnete, wie viel Strom der Photovoltaik-Investor ins Netz einspeist und welche Einnahmen er dadurch erzielt. Gleichzeitig prüfte er, wie viel Solarstrom der Haushalt selbst verbraucht und wie viel Geld dadurch eingespart wird. Auch laufende Kosten für Wartung und Reparaturen flossen in die Kalkulation ein, ebenso wie ein Kaufpreis von 1400 Euro pro kWp – ein Wert, den das Verbrauchermedium Finanztip zum Jahresanfang 2025 als durchschnittlich ansieht.

Gösta Jamin analysierte dabei fünf typische Verbrauchsszenarien:

  1. Hausbesitzer ohne Wärmepumpe und E-Auto, der den gesamten Strom einspeist (Volleinspeisung)
  2. Hausbesitzer ohne E-Auto und Wärmepumpe, mit teilweisem Eigenverbrauch
  3. Hausbesitzer mit E-Auto
  4. Hausbesitzer mit Wärmepumpe
  5. Hausbesitzer mit E-Auto und Wärmepumpe

Steuervorteile, wie etwa die Möglichkeit, Montagekosten steuerlich abzusetzen, sowie mögliche Förderungen wurden nicht in die Berechnung einbezogen. Zudem wurde keine Batterie berücksichtigt, die zwar den Eigenverbrauch steigern würde, jedoch mit zusätzlichen Anschaffungskosten verbunden ist.

Die zentralen Annahmen der Berechnung:

  • Nutzungsdauer: 20 Jahre
  • Ertragsrückgang: 0,5% pro Jahr
  • Betriebskosten: 1,5% der Anschaffungskosten pro Jahr, mit einer jährlichen Steigerung von 2%
  • Netzstrompreis: 30 Cent/kWh, Steigerung um 2,5% pro Jahr
  • Anschaffungskosten: 1400 oder 1600 Euro pro kWp
  • Teileinspeisevergütung:
    • 10 kWp: 7,94 Cent/kWh
    • 15 kWp: 6,88 Cent/kWh
  • Volleinspeisevergütung:
    • 10 kWp: 12,60 Cent/kWh
    • 15 kWp: 10,56 Cent/kWh

Wie viel Photovoltaik Rendite bringt eine PV-Anlage im Jahr 2025?

Nach Jamins Berechnungen lohnt sich die Anschaffung einer Solaranlage in den meisten Fällen nicht, solange kein E-Auto oder keine Wärmepumpe genutzt wird. Die Photovoltaik-Rendite bleibt dann meist unter zwei Prozent und liegt somit unter der historischen Inflationsrate in Deutschland.

Die Höhe der Anschaffungskosten beeinflusst das Ergebnis stark. Wer für eine 10-kWp-Anlage nur 14.000 Euro bezahlt, erreicht ohne E-Auto oder Wärmepumpe eine Rendite von 2,1 Prozent. Liegt der Preis bei 16.000 Euro, sinkt sie auf 0,4 Prozent (jeweils ohne Inflation).

Besitzer eines E-Autos oder einer Wärmepumpe können meist mit Renditen über drei Prozent rechnen. Im besten Fall – bei Nutzung beider Technologien – steigt die Photovoltaik Rendite auf bis zu acht Prozent pro Jahr. Die Volleinspeisung schneidet hingegen schlechter ab. Sie führt in keinem Szenario zu einer höheren Rendite als der Eigenverbrauch ohne E-Auto und Wärmepumpe. Maximal erreicht ein solcher Verbraucher 1,7 Prozent pro Jahr.

Jamin weist allerdings darauf hin, dass die Berechnung die Anschaffungskosten für ein E-Auto und eine Wärmepumpe nicht einbezieht. Diese liegen im fünf- bis sechsstelligen Bereich und würden die Rendite deutlich senken. Sein Urteil fällt entsprechend nüchtern aus: “Diese Anlagen erzielen keine attraktiven Renditen. Ein breit streuender Welt-ETF hat sich historisch besser entwickelt.”

10-kWp-Anlage (1400 Euro pro kWp)

GebäudeGebäude + E-AutoGebäude & WärmepumpeGebäude, E-Auto & WärmepumpeVolleinspeisung
Stromverbrauch (kwh/Jahr)3.5006.7009.80013.000nicht relevant
Eigenverbrauchsanteil (Prozent)17%27%32%40%0%
Interner Zinsfuß2,11%4,88%6,11%7,94%1,71%

10-kWp-Anlage (1600 Euro pro kWp)

GebäudeGebäude + E-AutoGebäude & WärmepumpeGebäude, E-Auto & WärmepumpeVolleinspeisung
Stromverbrauch (kwh/Jahr)3.5006.7009.80013.000nicht relevant
Eigenverbrauchsanteil (Prozent)17%27%32%40%0%
Interner Zinsfuß0,36%3,06%4,25%5,99%-0,12%

15-kWp-Anlage (1400 Euro pro kWp)

GebäudeGebäude + E-AutoGebäude & WärmepumpeGebäude, E-Auto & WärmepumpeVolleinspeisung
Stromverbrauch (kwh/Jahr)3.5006.7009.80013.000nicht relevant
Eigenverbrauchsanteil (Prozent)12%20%25%32%0%
Interner Zinsfuß-0,59%2,15%3,63%5,50%-0,71%

Welche Nachteile bringt Photovoltaik als Geldanlage mit sich?

Im Vergleich zu anderen Geldanlagen birgt Photovoltaik einige spezielle Risiken:

  • Illiquides Investment: Es dauert oft zehn bis 15 und manchmal über 20 Jahre, bis Verbraucher in der Gewinnzone landen.
  • Klumpenrisiko: Hausbesitzer haben oft einen erheblichen Teil ihres Vermögens in ihrem Eigenheim gebunden. Sinkt der Wert der Immobilie – etwa durch einen Brand, eine Naturkatastrophe oder weil die Region wirtschaftlich schwächelt – leidet darunter der Wert der Photovoltaikanlage. Wer in eine andere Geldanlage investiert, streut das Risiko besser.
  • Kostensteigerungen: Reparaturen können teuer werden, gerade wegen des Fachkräftemangels. Bereits heute klagen Installationsbetriebe über einen Mangel an Handwerkern.
  • Ertragsschwankungen: Die Stromausbeute kann je nach Wetterlage schwanken.
  • Abhängigkeit von China: Sollten sich die Beziehungen zu China verschlechtern und Sanktionen verhängt werden, könnte es zu Engpässen bei Ersatzteilen kommen. Wie das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme in seinem Bericht “Aktuelle Fakten zu Photovoltaik in Deutschland ” darlegt (Stand: 9. April 2025), ist die Versorgung mit Solarkomponenten nicht gesichert. “China hat eine kritische Monopolstellung aufgebaut”, heißt es darin. Dem Bericht zufolge hielt China im Jahr 2023 in sämtlichen Wertschöpfungsstufen einen Marktanteil von über 80 Prozent.
  • Politisches Risiko: Der Staat kann die Auszahlungsbedingungen der Einspeisevergütung jederzeit anpassen – wie zuletzt im Februar 2025 mit dem Solarspitzengesetz geschehen.

Lohnt sich Photovoltaik im Jahr 2025 als Geldanlage?

Experten sind bei der Frage gespalten, ob Solaranlagen rentable Investments sind. Die von uns befragten Fachleute raten Privatanlegern von Photovoltaik als reiner Geldanlage ab. Der unabhängige Honorarberater Michael Schiffer erachtet kleine Anlagen bis circa 15 kWp “nicht als attraktive Geldanlage”.

Solaranlagen könnten sich allenfalls für vermögende Anleger lohnen – und dann handle es sich um große, gewerbliche Anlagen ab 100 kWp. Hier seien aufgrund von Größen- und Steuervorteilen Renditen von über fünf Prozent realistisch. Für private Haushalte sieht Schiffer den wesentlichen Vorteil hingegen in Umweltschutz und Autarkie.

Auch Gösta Jamin fällt ein kritisches Urteil: “Angesichts der Risiken bleiben die Renditen niedrig und liegen oft nicht einmal oberhalb der Inflationsrate.”

Stiftung Warentest und das Verbrauchermedium Finanztip sind hingegen optimistischer gestimmt. Laut Stiftung Warentest  würde sich Photovoltaik im Jahr 2025 für die meisten Haushalte lohnen. Selbst bei vorsichtiger Kalkulation seien über 20 Jahre hinweg Renditen zwischen drei und sechs Prozent möglich.

Häufige Fragen:

Als reine Geldanlage ist eine Photovoltaikanlage eher nicht sinnvoll – laut unserem Experten liegt die Rendite meist unter zwei Prozent und damit unter der historischen Inflationsrate. Höhere Erträge sind nur mit E-Auto oder Wärmepumpe möglich, deren Anschaffung jedoch teuer ist. Wem es vor allem um Autarkie oder Umweltschutz geht, für den kann eine Anschaffung natürlich dennoch Sinn machen.

Eine Solaranlage ist nach unseren Berechnungen nur mäßig rentabel. Ohne E-Auto oder Wärmepumpe liegt die Photovoltaik Rendite im Jahr 2025 meist unter zwei Prozent. E-Auto und Wärmepumpe können zwar die Rendite auf bis zu acht Prozent erhöhen, weil der Eigenverbrauch steigt – deren Anschaffungskosten sind jedoch nicht in unserer Berechnung enthalten und würden die Rendite drücken.
Für Hausbesitzer ohne E-Auto oder Wärmepumpe lohnt sich Photovoltaik in der Regel nicht, wie unsere Berechnung zeigt. Wer primär auf eine hohe Rendite spekuliert, sollte andere Geldanlagen vorziehen. Geht es hingegen um ideelle Ziele wie Autarkie oder Umweltschutz, kann ein Kauf natürlich Sinn machen.

Fazit: Photovoltaik Rendite im Jahr 2025

Photovoltaik als reine Geldanlage lohnt sich derzeit kaum. Die Photovoltaik Renditen sind angesichts der Risiken gering und liegen ohne E-Auto oder Wärmepumpe nach unserer Berechnung meist unter zwei Prozent – also unterhalb der historischen Inflationsrate.
Hinzu kommen Nachteile wie die lange Kapitalbindungsdauer, das Klumpenrisiko und die Abhängigkeit von chinesischen Solarkomponenten. Ein Kauf ist nur zu empfehlen, wenn nicht-finanzielle Gründe eine entscheidende Rolle spielen, etwa Umweltschutz oder der Wunsch nach Autarkie.

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Ausdruck: 19.05.2025

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